ENDURANCE e-update January 2015
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Liebe Leserinnen und Leser,

Hauptaufgabe der nationalen Anlaufstellen (NFPs) des Projektes ENDURANCE ist die Schaffung dauerhafter nationaler SUMP-Netzwerke zur Förderung und Unterstützung der Städte bei der Planung und Umsetzung nachhaltiger urbaner Mobilität. Diese Netzwerke fördern die nationale politische Unterstützung für das Thema SUMP, erleichtern einen Wissensaustausch auf nationaler Ebene zwischen den Städten und bieten umfassende Informationen zum Thema sowie Schulungen und Trainingsmaterialien in der Landessprache an. Jeder NFP muss die am besten zur nationalen Situation passenden Strukturen, Themen und Aktivitäten finden. In diesem E-Update werfen wir einen ersten Blick auf die verschiedenen Lösungsansätze der NFPs und teilen mit Ihnen die ersten Erfolge.

 

Umfang der ENDURANCE Netzwerke



Viele Städte kennen den Wert, Wissen und Erfahrungen mit anderen europäischen Städten auszutauschen. Europäische Städtenetzwerke wie EUROCITIES, ICLEI und Polis bauen auf dieser Prämisse auf. Für Städte stellen allerdings fremde Sprachen und (weite) Reisen oft ein Hindernis dar, daran teilzunehmen. Von Anfang an erkannte EPOMM deshalb die Bedeutung regionaler und nationaler politischer Rahmenbedingungen für das Mobilitätsmanagement (MM) und hat daher in jedem Mitgliedsland NFPs installiert. Innerhalb des Projekts EPOMM-PLUS wurde in allen 21 Ländern, die an EPOMM-PLUS teilnehmen, mit dem Aufbau nationaler Anlaufstellen, sogenannter NFPs, begonnen. Diese Netzwerke bringen lokale, regionale und nationale Behörden sowie VerkehrsexpertInnen des Landes zusammen. Viele ENDURANCE Netzwerke werden über die während des EPOMM-PLUS-Projekts geschaffenen Strukturen aufgebaut. Die CIVITAS-Initiative erkannte ebenfalls die Bedeutung der jeweiligen Landessprache, und gründete mit CIVINETs, lokalsprachige Netzwerke von Städten eines Landes oder den Nachbarländern. Wo es möglich ist, kooperieren die beiden Projekte ENDURANCE und EPOMM mit den CIVINETs.

Mit seinen nationalen Netzwerken ermöglicht ENDURANCE den Städten von anderen Städten in ihrem Land bzw. von internationalen Erfahrungen in ihrer Landessprache zu lernen. Die grundlegenden Werkzeuge um dieses Ziel zu erreichen sind jährlich stattfindende nationale Netzwerk-Events und Schulungen. Städte, die dem Netzwerk beitreten, erhalten eine Seite auf den Länderseiten der ENDURANCE Website.

 

Städte und PraktikerInnen mit der SUMP-Thematik vertraut machen


 



Strasbourg
© Genev


In jenen Ländern, die noch keinen gut etablierten nationalen SUMP-Rahmen haben, liegt der Fokus der ENDURANCE Treffen in erster Linie auf dem SUMP-Konzept und den Möglichkeiten der Umsetzung.

In Schweden gibt es mit TRAST ein bereits bestehendes Planungskonzept, das dem SUMP-Konzept sehr ähnlich ist wie ENDURANCE in einem Vergleich feststellte.

In Irland fand das erste Netzwerktreffen im Juni 2014 statt. Ziel war es, StädteplanerInnen mit dem Konzept vertraut zu machen. Top-Level-Führungskräfte aus Cork, Limerick und Galway zusammen mit einem Vertreter von der National Transport Authority nahmen an dem Meeting teil. Zentrales Anliegen der Städte ist ein verfeinerter SUMP Prozess, der sich gut mit dem irischen System der Landnutzungs- und der Entwicklungsplanung kombinieren lässt. Im Rahmen des nächsten Netzwerktreffens 2015 wird der irische NFP, das Limerick Institute of Technology (LIT), einen Vorschlag präsentieren, wie der SUMP-Prozess am besten in die bestehenden Planungssysteme in Irland integriert werden kann.

Nationale Treffen bieten auch die Möglichkeit, Feedback von Städten zu erhalten, vor welchen Herausforderungen sie stehen einen SUMP Prozess zu initiieren bzw. zu verbessern.

Beispiele für große Herausforderungen sind:

  • Zeit und Ressourcen; Bedarf an Informationen über Finanzierungsmöglichkeiten
  • Institutionelle- bzw. Kommunikationsbarrieren im Verwaltungsbereich
  • Sicherung der Zusammenarbeit von angrenzenden Verwaltungsbereichen
  • Notwendigkeit nationaler Rahmenbedingungen oder Änderungen in der Gesetzgebung um nachhaltige Stadtplanung zu unterstützen
  • Ein hohes Level an Beteiligung der Stakeholder
  • Erstellung eines detaillierten und komplexen Planungsprozesses
  • das Verhältnis zwischen Mobilität in der Stadt und der lokalen Wirtschaft
  • die Funktion der "Mobilitätsbeauftragten", die noch nicht rechtskräftig etabliert sind (Tschechien)
  • Mangel an Monitoring und Evaluierung von Strategien und Know-how in den Städten
  • Schwierigkeiten Stakeholder in den Monitoring- und Evaluierungsprozess miteinzubeziehen
  • Angst vor dem Druck von Interessengruppen

In Ländern, die bereits über solide nationale SUMP-Rahmen verfügen wie Frankreich oder die Region Flandern in Belgien, werden bei den nationalen Netzwerktreffen in der Regel tiefer gehende Diskussionen zu bestimmten Themen geführt.

Beim ersten Netzwerktreffen in Frankreich lag der Fokus zum Beispiel auf:

  • Einbindung von Stakeholdern und Bürgerbeteiligung bei der Entwicklung von SUMPs: Präsentationen von Amiens und Grenoble (Links auf Französisch); und
  • Monitoring und Evaluierung von SUMPs: Präsentationen von Toulouse und Rennes (Links auf Französisch).

Mehrere NFPs nutzen ihre nationalen Netzwerktreffen auch um nützliche SUMP-Tools zu verbreiten, wie die ADVANCE Prüfung.

 

Die Beeinflussung der nationalen Politik


Estonian Ministry of Economy.
Photo: Epp/GNU FDL


Arbeiten auf nationaler Ebene ermöglicht es, die nationale Agenda zu beeinflussen und nationale sowie regionale Behörden an Bord zu holen. Unserem Estnischen NFP SEI-Tallinn ist es gelungen, nachhaltige urbane Mobilitätsthemen auf die nationalen Agenden des Ministeriums für Wirtschaft (zuständig für Verkehr und Energie-Strategien) sowie des Innenministeriums (zuständig für Raumplanungsstrategien) zu bringen. Der neue nationale Verkehrsumsetzungsplan, den das Ministerium für Wirtschaft dieses Jahr verabschiedet hat, enthält eine lange Liste von nachhaltigen urbanen Mobilitätsmaßnahmen, die im vorherigen Plan fehlten.

Die Regierung verpflichtet sich u.a.:

  • Städte und Gemeinden durch Beratung und den Aufbau von Wissen und Know-How im Bereich der nachhaltigen urbanen Mobilitätsplanung zu unterstützen,
  • nationale Leitlinien für das Zufußgehen zu entwickeln,
  • institutionelle und kapazitäre Lücken für nachhaltige Mobilität zu analysieren.
 

Maßgeschneiderte Unterstützung für Städte


First Austrian ENDURANCE meeting


Testing Dansih mobility board game in Estonia.
Photo: Tiina Salumäe, SEI-T


Best-Practice Examples
Eine Möglichkeit, wie Städte von ENDURANCE profitieren ist es, sie durch die Vorstellung guter Beispiele im Rahmen der nationalen Netzwerktreffen zu inspirieren. Das erste österreichische ENDURANCE Netzwerktreffen stellte drei Best Practices vor wie Städte den öffentlichen Raum reorganisieren, um umweltfreundlichen Mobilitätsformen Rechnung zu tragen und dadurch für eine bessere Lebensqualität zu sorgen: die Neugestaltung der Wiener Mariahilfer Straße, die Umsetzung der Schulstraßen in Bozen und der Fokus auf nachhaltige Verkehrsträger in der Mobilitätsstrategie der Stadt Graz.

Policy Transfers
Für intensiveren Austausch bedient sich ENDURANCE u.a. auch dem erfolgreichen EPOMM-Policy Transfer System. Die estnische Regierung zum Beispiel war an einem Austauschprozess beteiligt bei dem es um die Einführung eines dänischen Mobilitäts-Brettspiels ging. Das Brettspiel ist ein rollenbasiertes Strategiespiel, das den Spielern die verschiedenen Themen, Ansichten der Interessengruppen und Dilemmata in der städtischen Mobilitätsplanung näher bringen soll. In einem ersten Treffen während der SUMP Konferenz in Sopot, präsentierte der dänische NFP dem estnischen Partner das Spiel. Vergangenen Herbst wurde es vom estnischen NFP, SEI-Tallinn, gemeinsam mit Mobilitäts- und Energieexperten sowie Beamten des Ministeriums für Wirtschaft sowie des Ministeriums für Umwelt getestet. Die endgültige Version des Brettspiels wird es im Februar 2015 beim nächsten NFP Meeting geben.

SUMP Bewertung
Mit Hilfe eines Fragebogens zur Selbstevaluierung können Städte gemeinsam mit dem NFP eruieren, welche Fortschritte sie auf dem Gebiet SUMP bereits erzielt haben und welche Aspekte sie noch nicht (vollständig) abdecken. Der NFP kann sie anschließend beraten, nach relevanten Publikationen suchen (und sie übersetzen, falls erforderlich), Experten bzw. andere erfahrene Städte hinzuziehen um die Stadt dabei zu unterstützen ihren SUMP Prozess zu verbessern. Entsprechend dem Bedarf einer Stadt kann der NFP Schulungen organisieren, um entsprechendes Wissen und Know-How zu einem bestimmten Thema auszubauen. Der Trainings Abschnitt auf der ENDURANCE Website listet die SUMP Trainer eines Landes und bietet Schulungsunterlagen zum Thema SUMP.

 

Netzwerkkonstruktionen


Second Bulgarian ENDURANCE meeting


First joint ENDURANCE – CIVINET meeting in the Czech Republic

Viele der ENDURANCE NFPs bauen auf bestehende Netzwerkstrukturen, die es bereits zu Beginn des EPOMM-PLUS-Projekts im Jahr 2009 gab, auf:

Die ersten beiden sind staatlich finanzierte Initiativen, während letztere ein unabhängiger gemeinnütziger Verein ist, der seine Aktivitäten durch Mitgliedsbeiträge und Sponsoring finanziert.

Andere NFPs haben feste Partnerschaften entwickelt um ihre Netzwerke zu steuern und zu finanzieren.

Das BEPOMM Netzwerk in Belgien, das sowohl MM als auch SUMP Themen bearbeitet, wird von einem Lenkungsausschuss der Landesregierungen von Brüssel und Flandern sowie dem NFP Mobiel 21 überwacht. Die Regierungen wechseln sich bei der Durchführung der nationalen Sitzungen ab, während Mobiel 21 den täglichen Betrieb des Netzwerks verwaltet.

Partnerschaften können auch temporär oder weniger geregelt sein. Der Schwedische NFP, das National Road and Transport Research Institute, bewirbt die ENDURANCE Angebote durch sechs bestehenden Städtenetzwerke. Der NFP hat bereits zu drei Netzwerktreffen beigetragen.

Für das zweite bulgarische Netzwerkevent, schmiedete CSDCS eine strategische Kooperation mit dem Bundesverband der Gemeinden, der Anfang November eine Sitzung der kommunalen Experten an europäischen Projekten organisierte. Dies führte zu einer gemeinsamen Veranstaltung mit ENDURANCE.

In der Tschechischen Republik fiel der Start des ENDURANCE Netzwerks mit der Geburt des tschechisch-slowakischen CIVINET zusammen, welches im Jahr 2014 als offizielle Einrichtung gegründet wurde. Statt um das gleiche Publikum zu wetteifern, präsentierten CIVINET, ENDURANCE und BUMP gemeinsam ihre Angebote beim ersten nationalen Treffen am 20. Februar 2014. Ende 2014 wurde im Smart Cities Magazin eine ganze Seite Artikel (Link auf Tschechisch) dem Thema SUMP sowie dem ENDURANCE Netzwerk gewidmet. Das Magazin wurde an alle tschechischen und slowakischen Gemeinden mit über 5.000 Einwohnern verteilt.

 

Werden Sie Teil des Netzwerkes!



ENDURANCE wird weiterhin seine nationalen Netzwerke und Städte bis zum Frühjahr 2016 unterstützen. Danach sollten sich die Netzwerke selbst tragen und sich gegenseitig durch Wissensaustausch und Netzwerkmöglichkeiten unterstützen. Nachdem die Europäische Kommission SUMP als ein wichtiges Instrument für die Verwirklichung des Weißbuch Verkehrs betrachtet, ist es wichtig, dass Städte weiterhin voneinander lernen und Unterstützung bei der Entwicklung und Verbesserung ihrer Planung erhalten. Wenn Sie Teil dieser Bewegung sein wollen, dann wenden Sie sich an den NFP für Ihr Land.

 

Aktuelle Veranstaltungen

 
  • ECOMM - Europäische Konferenz für Mobilitätsmanagement
    20-22 Mai, Utrecht, Niederlande
    Besuchen Sie die Webseite
  • 3rd World Collaborative Mobility Congress (Wocomoco)
    25-26 Juni, Innsbruck, Österreich
    Besuchen Sie die Webseite

Weitere Veranstaltungen finden Sie auf EPOMM Kalender.

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