EPOMM e-update April 2020
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Infolge des Covid-19-Ausbruchs muss der EPOMM-Vorstand zusammen mit der Stadt Cascais, Portugal leider bekanntgeben, dass die ECOMM 2020 abgesagt wurde. Wir bedauern die Unannehmlichkeiten, die dadurch für Teilnehmer, Referenten und Aussteller entstehen können.

Wir haben 138 Einreichungen im Zuge unseres Aufrufs für Präsentationen erhalten und schätzen Ihre Bemühungen und Ihr Interesse an der ECOMM sehr. Der IPC hat alle Einreichungen evaluiert und das Programm war bereits fertiggestellt worden. Um all diese Bemühungen und Vorarbeiten bestmöglich verwerten zu können, suchen wir derzeit nach Optionen, um die vom IPC akzeptierten Präsentationen online verfügbar zu machen, und werden dann die Autorinnen und Autoren der angenommenen Vorschläge kontaktieren.

In jedem Fall werden wir Sie über die Planung der nächsten ECOMM auf dem Laufenden halten und hoffen, Sie alle gesund und positiv gestimmt auf der ECOMM 2021 zu treffen!

Liebe Leserin, lieber Leser,

die neue Situation durch die Verbreitung von Covid-19 beeinflusst derzeit unser ganzes Leben. Wir bemühen uns trotzdem, Ihnen weiterhin die bestmögliche Unterstützung für Ihre Vorhaben und Projekte zu Mobilitätsmanagement in Europa zu bieten!

Es besteht kein Zweifel, dass der globale Klimawandel erhebliche Auswirkungen auf Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft hat.

Länder, Städte und Unternehmen, die vorausschauend agieren, übernehmen die Führung bei der Suche nach Antworten zur Bekämpfung des Klimawandels. Das bedeutet, einen ehrgeizigen Ansatz für den Klimaschutz zu verfolgen und gleichzeitig eine nachhaltige Entwicklung zu gewährleisten.

„Ein ganzheitlicher Ansatz der Transformationspolitik, der Maßnahmen kombiniert und Synergien nutzt, ist erforderlich. Dies umfasst Verhaltensänderungen, Sharing-Konzepte, alternative Kraftstoffe, Digitalisierung, aktive Mobilität, sichere und inklusive Mobilität und natürlich Mobilitätsmanagement.” (Grazer Deklaration, Okt 2018)

Autor: Fred Dotter, Mobiel 21 im Auftrag von EPOMM

 

Entschuldigung, wie spät ist es? Es ist zwei Minuten vor Mitternacht!



Der Klimawandel und die ResQuellenknappheit werden Regionen und Städte zukünftig vor große Herausforderungen stellen. Wenn wir sicherstellen wollen, dass sie für die nächsten Generationen lebenswert bleiben, müssen neue Strategien in den Bereichen nachhaltige Energie, innovative Mobilität und grüne Urbanisierung entwickelt werden.

Erfolgreiches Mobilitätsmanagement kann dazu beitragen, das Mobilitätsverhalten von Verkehrsteilnehmern durch zielgruppenorientierte Informationen und Beratung sowie durch ein gut abgestimmtes Leistungsangebot zu beeinflussen. Denn nachhaltige Mobilität ist nicht nur eine Frage der Bereitstellung von Infrastruktur, sondern auch der effizienten Nutzung dieser Infrastruktur.

 

Bürgermeister machen sich für ihre Bürger stark


Quelle: friendsoftheearth.uk

Laut Weltgesundheitsorganisation leben 91 Prozent der Weltbevölkerung an Orten, an denen die Luftqualität die Grenzwerte der WHO überschreitet, wodurch jedes Jahr weltweit mehr als 4,2 Millionen vorzeitige Todesfälle verursacht werden. Obwohl diese Zahlen besorgniserregend sind, ist die gute Nachricht, dass von Städten bereits große Schritte unternommen werden, um die Luftverschmutzung zu bekämpfen. Weltweit ergreifen Städte mutige Klimaschutzmaßnahmen und weisen den Weg in eine gesündere und nachhaltigere Zukunft.

Da Bürgermeister ihren Bürgern gegenüber häufig direkt für den Erfolg oder Misserfolg ihrer Politik verantwortlich sind und die Auswirkungen von Politikänderungen viel schneller sehen als nationale Politiker, ergreifen Bürgermeister der Cities Climate Leadership Group (C40) Maßnahmen, um sauberere Luft zu gewährleisten, die öffentliche Gesundheit zu verbessern und die Risiken des Klimawandels reduzieren.

„Ich habe es schon einmal gesagt und sage es noch einmal: Über die Gesundheit der Pariser wird nicht verhandelt. Dieses Problem ist dringend und die Stadt Paris wird zusammen mit anderen Bürgermeistern und Megastädten Maßnahmen ergreifen. […] Wir müssen alle zusammenarbeiten, um eine Krise der öffentlichen Gesundheit zu vermeiden.“ – Anne Hidalgo, Bürgermeisterin von Paris

 

Die Vision von Europa, der erste klimaneutrale Kontinent zu werden


Quelle: ec.europa.eu

Die gewählte Präsidentin Ursula von der Leyen stellte kürzlich ihr Team und die neue Struktur der nächsten Europäischen Kommission vor. Die neue Kommission wird die Prioritäten und Ambitionen widerspiegeln, die in den Politischen Leitlinien für die nächste Europäische Kommission 2019–2024 festgesetzt sind. Diese Leitlinien wurden von Ursula von der Leyen dem Europäischen Parlament am 16. Juli 2019 vorgelegt.

Im Mittelpunkt der Arbeit steht die Notwendigkeit, sich mit den Veränderungen in Klima, Technologie und Demografie zu befassen, die unsere Gesellschaften und unsere Lebensweise verändern. Jeder Kommissar bzw. jede Kommissarin wird sicherstellen, dass die UN-Nachhaltigkeitsziele in seinem bzw. ihrem Politikbereich umgesetzt werden.

Der sogenannte und oft zitierte europäische Grüne Deal soll in den ersten 100 Tagen des Mandats angekündigt werden. Neben den Verpflichtungen zur Klimaneutralität für 2050 muss die neue Europäische Kommission ehrgeiziger sein, wenn es um das Ziel der Emissionsreduzierung für 2030 geht. Dies soll bis 2030 von derzeit 40 Prozent auf mindestens 50 Prozent steigen. Aber auch Klimaschutz ist ein wichtiger Bestandteil der Politischen Leitlinien. Die Aufgabe wird darin bestehen, das langfristige klimaneutrale Engagement zu festigen, sicherzustellen, dass die Europäische Kommission alle ihr zur Verfügung stehenden Instrumente nutzt, und an Klimabewusstsein und Verhaltensänderungen zu arbeiten. Um dieses Ziel zu erreichen, wird innerhalb der ersten 100 Tage des Mandats ein erstes europäisches Klimagesetz das Ziel der Klimaneutralität bis 2050 in die Gesetzgebung aufnehmen.

Am 10. September 2019 überreichte von der Leyen dem neuen designierten Exekutiv-Vizepräsidenten für den europäischen Grünen Deal Frans Timmermans einen Missionsbrief.

 

Für Menschen – mit Menschen


Quelle: facebook.com/mobicascais

Mit MobiCascais verfolgt Cascais, Portugal, einen ehrgeizigen Ansatz zum Klimaschutz. Die Stadt bietet spezielle Rabattangebote für elf lokale und regionale Buslinien, die von ihr betrieben werden. Niedrigpreistickets, reduzierte Tarife für Personen über 65 Jahre und die kostenlose Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel für Kinder unter 14 Jahren sollen die Bürger dabei unterstützen, ihre tägliche Mobilität vom Auto auf den öffentlichen Verkehr umzustellen.

Um dies zu fördern, wurde ein MaaS-System eingerichtet. Unterstützt von intelligenten Verkaufssystemen, Apps und einer Back-Office-Plattform wurden diese Fahrkarten in die von der Stadtverwaltung angebotenen Mobilitätsservices integriert, darunter Fahrräder, gemeinsame Nutzung von Elektroautos und Parkplätze auf der Straße.

Diese Maßnahmen wurden auf der Grundlage des Ansatzes „Für Menschen – mit Menschen!“ und im Einklang mit den Aalborg Commitments, der Agenda 21 for Cascais und der UN-Nachhaltigkeitsziele entwickelt.

 

Eine verständliche und aussagekräftige Sprache für alle


Quelle: cedrmodbear.com

Die Mobility Management Guidance, die im Rahmen des Projekts „Mobility Driver Behaviour Research“ (MODBEAR) ausgearbeitet wurde, macht deutlich, dass eine universelle Sprache und Terminologie entwickelt und verwendet werden muss, um produktives Arbeiten und unkomplizierte Kommunikation zwischen verschiedenen Organisationsebenen zu gewährleisten.

Insbesondere in Bezug auf die Eindämmung des Klimawandels und die Anpassung an die Veränderungen müssen die sich daraus ergebenden Konsequenzen und Herausforderungen (z. B. Ausfallsicherheit des Netzwerks bei Überschwemmungen) konkretisiert und erreichbare Ziele abgeleitet werden. Auf diese Weise können diese Herausforderungen in die alltägliche Diskussion integriert werden.

Als Best-Practice-Beispiele für die Verwendung von Sprache, die für alle verständlich und aussagekräftig ist, wird in dem Projekt nicht nur EPOMM im Allgemeinen genannt, sondern es werden auch Beispiele aus EPOMM-Mitgliedstaaten zitiert. In Portugal entwickelte das Institut für Verkehr und Mobilität (IMT) eine nationale Strategie in Bezug auf Zugänglichkeit, Verkehr, Mobilität und Raumplanung. Diese Strategie mit dem Titel Mobility Package aus dem Jahr 2011 enthält nationale Richtlinien für Mobilität, einen Leitfaden für die Entwicklung von Mobilitäts- und Verkehrsplänen sowie Leitlinien zu Fragen der Zugänglichkeit, Mobilität und des Verkehrs in der Raumplanung. Ein weiteres Beispiel findet sich in Finnland, wo die finnische Verkehrsagentur im Rahmen des Klimaschutzprogramms 2009–2020 das Mobilitätsmanagement auf nationaler Ebene koordiniert.

 

Europaweiter Informationsaustausch zum Thema Anpassung


Quelle: climate-adapt.eea.europa.eu

Die Europäische Klimaanpassungsplattform Climate-ADAPT ist eine Partnerschaft zwischen der Europäischen Kommission und der Europäischen Umweltagentur (EUA). Climate-ADAPT wird von der EUA mit Unterstützung des European Topic Centre on Climate Change Impacts, Vulnerability and Adaptation (ETC/CCA) betrieben. Die Plattform soll Europa bei der Anpassung an den Klimawandel unterstützen sowie den Zugang zu und den Austausch von Daten und Informationen zu folgenden Themen ermöglichen:

  1. Erwarteter Klimawandel in Europa
  2. Aktuelle und zukünftige Schadenpotenziale von Regionen und Sektoren
  3. EU-weite, nationale und transnationale Anpassungsstrategien und Maßnahmen
  4. Fallstudien und Möglichkeiten der Anpassung
  5. Tools zur Unterstützung von Anpassungsplanungen

Die Länder befinden sich in verschiedenen Phasen der Vorbereitung, Entwicklung und Umsetzung nationaler Anpassungsstrategien und pläne, die für den Klimawandel relevant sind. Climate-ADAPT bietet eine Datenbank mit qualitätsgeprüften Informationen an, die einfach durchsucht werden können.

 

klimaaktiv mobil – Österreichs Maßnahmenprogramm für Mobilitätsmanagement


© BMNT/Alexander Haiden

Insbesondere im Verkehrsbereich müssen konzertierte Anstrengungen unternommen werden, um die Wende zur grünen Mobilität zu erreichen; nicht zuletzt in Österreich, wie Daten zeigen: 45 Prozent der österreichischen vom Emissionshandelssystem nicht erfassten Treibhausgasemissionen und 32 Prozent des Energieverbrauchs entfallen auf den Verkehr, der zu über 90 Prozent auf fossile Brennstoffe angewiesen ist.

Um die umweltfreundliche Mobilitätswende zu fördern, setzt das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) die notwendigen Maßnahmen um, wie den Masterplan Radfahren 2015–2025, den Masterplan Gehen und das klimaaktiv mobil Programm.

Dieses Programm unterstützt österreichische Unternehmen, Flottenbetreiber und Bauträger sowie Städte, Gemeinden und Regionen und relevante Akteure in Tourismus, Schulen und Jugendinitiativen. Das Portfolio von klimaaktiv mobil umfasst das finanzielle Förderprogramm, Beratungs- und Bewusstseinsbildungsprogramme, Partnerschaften sowie Schulungs- und Zertifizierungsinitiativen.

Seit Beginn von klimaaktiv mobil im Jahr 2005 ist die Eindämmung des Klimawandels das Kernthema der nationalen Initiative.

klimaaktiv mobil ist neben EPOMM auch in internationalen Programmen wie dem Pan-Europäischen Programm für Verkehr, Gesundheit und Umwelt (THE PEP von UNECE und WHO) aktiv.

 

Fazit: Es gibt keinen Grund, den Klimawandel nicht zu bekämpfen


Quelle: you2repeat.com

Die kürzlich veröffentlichte Roadmap „Strategic Transport Research and Innovation Agenda (STRIA)“ zu Smart Mobility Systems and Services stellt fest, dass der Verkehr und die nachhaltige Transformation von Mobilitätssystemen eine dringende Herausforderung für den globalen und europäischen Klimaschutz darstellen. Die Leistung und das Potenzial neuer und „smarter“ Verkehrs- und Mobilitätssysteme zu verstehen und zu differenzieren wird für die Umsetzung erfolgreicher und nachhaltiger Transformationspfade von grundlegender Bedeutung sein.

Aus diesem Grund ist die Anpassung an zukünftige Veränderungen zur Eindämmung des Klimawandels ein Multi-Stakeholder-Prozess, der in den kommenden Jahren anpassungsfähig bleiben und viele Aspekte und komplexe Faktoren berücksichtigen sollte, die mit den konzeptionellen Zielen für Nachhaltigkeit im Einklang stehen.

Zwei sich ergänzende Treiber können hier identifiziert werden, die möglicherweise zu einem Paradigmenwechsel hin zur Entwicklung eines nachhaltigen Verkehrs führen könnten. Einer davon ist der schrittweise Übergang zu erneuerbaren Kraftstoffen durch strengere Nachfragestrategien im Verkehrs- und Energiebereich, um dem Treibhauseffekt entgegenzuwirken. Der zweite Treiber besteht darin, attraktivere und ressourceneffizientere Mobilitätsmanagement- und Kommunikationsalternativen zu schaffen, um die Optionen für den Einzelnen zu erweitern.

Ein letzter Gedanke … Der große französische Schriftsteller Jean-Baptiste Molière prägte den Satz: „Wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun.“ Denken wir daran, wenn wir Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels entwerfen, entwickeln und umsetzen.

Bleiben Sie zu Hause! Schützen Sie sich! Bleiben Sie gesund!

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