EPOMM e-update May 2014
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Liebe Leserin, Lieber Leser,

wie schon oft betont, in unseren Newslettern und bei den ECOMM-Konferenzen, Evaluierung ist von entscheidender Bedeutung: der aktuelle Projektstatus wird klar, man kann fundierte Entscheidungen treffen, um Projekte zu lenken und schlussendlich erfolgreiche Umsetzung gewährleisten und somit die Basis für weitere Förderungen schaffen. Allerdings sind gute Evaluierungen im Mobilitätsmanagement dünn gesät, Standards sind sehr unterschiedlich und damit ist der Vergleich zwischen Projekten meist schwierig. In diesem e-update werfen wir einen genaueren Blick auf bestehende Leitfäden und Tools, die derzeit in Entwicklung sind und wir stellen erneut das „EPOMM Standard- Auswertungstool“ MaxEva vor.

Dieses E-Update wurde in Zusammenarbeit mit Nisto produziert.

 

Evaluierung: Tipps und Tricks



Zu Beginn ist es wichtig, klare Projektziele festzulegen, anhand derer Ausgang und Ergebnis des Projektes ausgewertet werden sollen. Solide Evaluierung sollte die Umsetzungsphase (Monitoring der Fortschritte während der Projektlaufzeit) sowie die Nach-Projektphase (was bleibt, wenn das Projekt abgeschlossen ist?) abdecken.

Folgendes ist bei der Bewertung von Mobilitätsmaßnahmen, Projekten oder Plänen zu berücksichtigen:

  • Beziehen Sie alle relevanten Akteure, vorzugsweise in allen Phasen der Evaluierung mit ein.
  • Planen Sie den Evaluierungsprozess samt der erforderlichen Finanzmittel für Datenerhebung und -auswertung im Voraus.
  • Sammeln Sie Basisdaten vor der Projektdurchführung, um Fortschritte im Vergleich zum Nichtsetzen von Maßnahmen aufzeigen zu können.
  • Verwenden Sie SMART-criteria bei der Definition der Projektziele (spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminierbar) und relevante Indikatoren.
  • Stellen Sie sicher, dass Sie in der Lage sind, die Auswirkungen des Projekts selbst von externen Faktoren wie Kraftstoffpreiserhöhung, Wetter oder anderen Maßnahmen trennen zu können.
  • Bewerten Sie auch den Umsetzungsprozess. Das hilft zu verstehen, wie die umgesetzte Maßnahme zur Zielerreichung geführt hat.
  • Versuchen Sie ein auch auf andere Projekte übertragbares Evaluierungssystem anzuwenden.
  • Eine sorgsame Vorbereitung der Datensammlung hilft, Fehler in der Interpretation der Daten zu vermeiden.
  • Die Präsentation der Evaluierungsergebnisse sollte auf die vordefinierten Ziele eingehen sowie verständlich und relevant sein.
 

NISTO





Das EU-Projekt NISTO (2013-2015) - Neue integrierte Smart- Transport Optionen - ist ein transnationales Kooperationsprojekt zwischen fünf europäischen Ländern (Belgien, Frankreich, Deutschland, Niederlande, Vereinigtes Königreich). Das NISTO Konsortium entwickelt einen integrierten Evaluierungsrahmen für smarte, nachhaltige Mobilität, der durch Monitoring und Evaluierung von fünf Demonstrationsprojekten in den Partnerländern getestet wird. Der Ansatz orientiert sich dabei an fünf Prinzipien für smarte, nachhaltige Mobilität: Mobilität, Wirtschaft, Umweltqualität, Sicherheit und Kundenzufriedenheit. Am Ende wird dies in einem benutzerfreundlichen Online-Baukasten (Toolkit) zur Verbesserung der Evaluierung nachhaltiger Mobilitätsprojekte von Planern und Behörden führen.

Die NISTO Partner sind auf der Suche nach weiteren relevanten Projekten (Kontakt NISTO). Dieses Projekt wird seitens EFRE bzw. durch Interreg IVB gefördert. Es wird von der Europäischen Kommission unterstützt.

 

NISTO Stakeholder-Befragung: Der Bedarf an mehr Wissen und Know-how



NISTO made an overview of existing evaluation methodologies (Evaluation of Approaches and Recommendations) and conducted a survey among stakeholders involved in transport planning and evaluation from the five partner countries. The results were further discussed in several workshops in which 124 stakeholders participated. Main outcomes:

  • Soziale Kosten-Nutzen- Analyse und Multi-Kriterien-Analyse sind die bekanntesten und am häufigsten verwendeten Evaluierungsmethoden.
  • Der NISTO Evaluierungsrahmen sollte die Vorteile dieser Methoden kombinieren.
  • Änderung des Modal Split, Erreichbarkeit, Umweltqualität, Effizienz des Verkehrs und Sicherheit sind die bevorzugten fünf Bewertungskriterien.
  • Die Evaluierung von Mobilitätsprojekten ist noch nicht allzu verbreitet.
  • Stakeholder sind nicht erfahren genug mit Evalierungsmethoden , um stets die richtige Methode für das richtige Projekt zu wählen - es besteht Bedarf an mehr Informationen über Evaluationsinstrumente.
  • Es besteht Bedarf an einem flexiblen Evaluierungstool, das der Komplexität verschiedener Projekte gerecht wird.

Lesen Sie mehr im stakeholder survey report. Da noch einige Fragen noch offen sind, wird NISTO zwei weitere Stakeholder-Workshops je Region organisieren, um die Stakeholder kontinuierlich in die Entwicklung des Toolkits einzubinden.

 

MaxEva und MaxSumo



Seit seiner Entwicklung im EU-Projekt MAX hat EPOMM die MaxSumo Evaluierungsmethodik gefördert und weiterentwickelt. Dieses Tool erlaubt eine Evaluierung, die den gesamten Implementierungsprozesses berücksichtigt: es bewertet Projektergebnisse (wie z.B. Zahl der erreichten Haushalte); Bewusstsein/Awareness, Einstellungen und Verhaltensänderungen bei den Zielgruppen sowie die endgültigen Auswirkungen auf das Verkehrssystem und die Umwelt.

Die MaxSumo Ansatz wird im MaxEva Werkzeug gespiegelt. MaxEva kann als Evaluierungs- und als Benchmarking-Tool verwendet werden, da MaxEva auch eine Datenbank ist, die die Bewertungsergebnisse von derzeit über 160 Mobilitätsmanagement -Projekten aus ganz Europa enthält. MaxEva bietet einige sehr praktische Optionen:

  • Vordefinierte Standardwerte pro Verkehrsmodus.
  • Flottenemissionsdaten aus mehreren Ländern.
  • Berücksichtigung externer Faktoren - durch persönliche Bewertung oder durch Auswertung der Bewertungsmethoden "Vergleichsgruppe" und "Kontrollgruppe".
  • Automatische Berechnung der Ergebnisse.
  • Siehe auch “Why use MaxEva”.

Europäische Projekte wie das Verkehrsschlangenspiel-Netzwerk, SEGMENT und Push&Pull haben MaxEva und MaxSumo zur Evaluierung ihrer Projektergebnisse verwendet (oder planen die Verwendung). EPOMM pflegt und verbessert MaxEva kontinuierlich.

 

Andere Bewertungsinstrumente und Leitlinien



Es gibt weitere Publikationen, die Ihnen helfen können, eine gute Evaluierungsstrategie für Ihre Mobilitätsprojekte zu definieren:

Innerhalb der CIVITAS Initiative, sind Städte, die nachhaltige Mobilitätsmaßnahmen setzen, dazu verpflichtet, diese auch zu evaluieren. Die Ziele werden mit dem CIVITAS Evaluationsrahmen evaluiert, der auf dem Monitoring von 31 Kernindikatoren in fünf Wirkungsbereichen (Wirtschaft, Energie, Umwelt, Gesellschaft, Verkehr ) basiert. Da die ersten CIVITAS -Projekte bereits vor 10 Jahren begannen, gibt es ein großes Potenzial, um die langfristigen Wirkungen von Mobilitätsmaßnahmen zu evaluieren. Dazu erarbeitet CIVITAS einen " How-to- Leitfaden für langfristige Bewertung".

In London müssen alle MM-Maßnahmenpackages entweder mit TRICS oder iTRACE evaluiert werden. Offensichtlich erzeugt diese Taktik eine solide Sammlung von vergleichbaren Evaluierungsdaten.

Ebenso ist es für schwedische MM-Projekte obligatorisch, ein angepasstes MaxSumo Verfahren anzuwenden, um Mobilitätsmanagement-Finanzierung zu erhalten. Weiters empfohlene Materialien:

 

Spieglein, Spieglein an der Wand...



Standard- Evaluierungstools ermöglichen Vergleich und Benchmarking. Die EPOMM Modal-Split- Datenbank TEMS ermöglicht es, Modal-Split- Daten von 366 europäischen Städten zu vergleichen. Das Tool macht es auch leicht, ähnliche Städte zu vergleichen (ähnliche Größe, aus demselben Land , mit ähnlichem Modal-Split o.ä.). Leider werden eine Menge verschiedener Methoden angewendet, um diese Daten zu generieren, so dass der Vergleich eher indikativ als streng wissenschaftlich ausfällt. Mit TEMS will EPOMM eine stärkere standardisierung der Methoden zur Erhebung von Modal-Split Daten anregen. EPOMM hofft, dass Städte TEMS als Benchmarking-Tool für ihre Entwicklung nutzen. und zielt weiters darauf ab, den Vergleich und positiven Wettbewerb zwischen den Städten für mehr Nachhaltigkeit zu fördern.

Die Abstimmungsprobleme werden in der Study on Harmonised Collection of European Data and Statistics in the Field of Urban Mobility untersucht. Auf nationaler Ebene nimmt das SHANTI Projekt die Harmonisierung der Mobilitätsdaten unter die Lupe.

Die Europäische Kommission hat vor kurzem das erste EU Transport Scoreboard veröffentlicht. Es vergleicht die Performance von Mitgliedstaaten in 22 verkehrsbezogenen Kategorien und listet jeweils die besten und letzten fünf für die meisten dieser Kategorien. Die Niederlande und Deutschland führen diesen Vergleich in 11 Kategorien an, gefolgt von Schweden, Großbritannien und Dänemark.

 

Kommende Veranstaltungen

Weitere Veranstaltungen: siehe EPOMM Calendar.

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