EPOMM e-update May 2018
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"Gehen ist das erste, was ein Kind tun möchte und das letzte, was ein alter Mensch aufgeben will. Gehen ist die Übung, die kein Fitnessstudio benötigt. Es ist das Rezept ohne Medizin, die Gewichtskontrolle ohne Diät und die Kosmetik, die man in einer Drogerie nicht findet. Es ist der Beruhigungsmittel ohne Pille, die Therapie ohne Psychoanalytiker und der Urlaub, der keinen Cent kostet. Außerdem verschmutzt es nicht, verbraucht wenig natürliche Ressourcen und ist hocheffizient. Gehen ist bequem, es braucht keine spezielle Ausrüstung, ist selbstregulierend und von Natur aus sicher. Gehen ist so natürlich wie das Atmen", sagt John Butcher, Gründer von Walk21.

 

Das hohe Potenzial des Gehens


Foto: © Carlos Corao

Im Durchschnitt verbringt eine inaktive Person bis zu 40 Prozent mehr Tage im Krankenhaus und sucht den Arzt sechs Prozent häufiger auf als eine inaktive Person. Schon 2006 berichtete die Weltgesundheitsorganisation, dass ein Mangel an körperlicher Aktivität in ihren 53 Mitgliedstaaten in der Europäischen Region einer der führenden Risikofaktoren für Gesundheitsprobleme ist, was zu geschätzt fast einer Million Todesfälle pro Jahr führt. Inaktivität im Sinne von Bewegungsmangel wird durch Überbeanspruchung von Privatfahrzeugen gefördert.

Laut Angaben der Europäischen Kommission trägt der Straßenverkehr etwa ein Fünftel zu den Gesamtemissionen von Kohlendioxid (CO2), dem wichtigsten Treibhausgas in der EU, bei. Während diese Emissionen 2012 um 3,3 Prozent fielen, sind sie immer noch 20,5 Prozent höher als 1990. Der Verkehr ist der einzige große Sektor in der EU mit steigenden Treibhausgasemissionen.

 

Gehen wir ein Stück gemeinsam!


Foto: © Harry Schiffer

Das Gehen ist eine so ubiquitäre Aktivität, dass es oft gar nicht als Transportmittel angesehen wird. Daher arbeiten Fußgängerverbände hart daran, diese Wahrnehmung zu ändern.

Zum Beispiel unterstützt Walk21 die Entwicklung gesunder, nachhaltiger und effizienter Gemeinden und Gemeinschaften, in denen Menschen gehen wollen. Mit der Walk21 Konferenzreihe und der Internationalen Charter, soll eine Welt geschaffen werden, in der Menschen dazu in der Lage sind, sich für Gehen als gesunde und entspannende Mobilitätsform zu entscheiden. Die XIX Internationale Konferenz für Gehen und lebenswerte Gemeinschaften findet vom 15. bis 19. Oktober 2018 in Bogotá, Kolumbien, statt.

Eine weitere derartige Organisation ist walk-space.at, der Österreichische Fußgängerverband. Der Verband wurde gegründet, um die Interessen von Fußgängern in Österreich zu vertreten. Seine Hauptziele sind unter anderem, qualitätsorientierte Lösungen und Angebote zu zeigen sowie gute Planung für den Fußgängerverkehr, insbesondere für Kinder und mobilitätseingeschränkte Menschen, zu fördern. Die Österreichische Fußgängertagung XII Österreichische Fußgängerkonferenz findet vom 4. bis 5. Oktober in Graz mit dem Schwerpunktthema "Transformation von öffentlichem Raum und Sicherheit, lebenswerte Straßen" statt.

 

Gehen gegen Stau


CIVITAS FLOW: Quick Fact No2

Die meisten Städte wollen Staus und ihre negativen Auswirkungen reduzieren und Maßnahmen zum Gehen und Radfahren umsetzen. Daher ist es hilfreich zu verstehen, welche Auswirkungen solche Maßnahmen auf Staus haben können.

Das Horizon 2020 Projekt CIVITAS FLOW (2015-2018) zielt darauf ab, das Gehen und Radfahren mit motorisierten Verkehrsträgern gleichzusetzen, um städtische Verkehrsengpässe zu bekämpfen. Um dies zu erreichen, wurde eine Methodologie entwickelt, um die Wirksamkeit von Geh- und Radfahrmaßnahmen bei der Behebung städtischer Staus zu bewerten. Die sechs Partnerstädte Budapest, Dublin, Gdynia, Lissabon, München und Sofia probieren das FLOW-Bewertungswerkzeug und die verbesserten Transportmodellierungs-werkzeuge in Pilotanwendungen aus. Diese Werkzeuge werden verwendet, um Umsetzungsszenarien und Aktionspläne zu entwickeln, mit denen Maßnahmen zur Verbesserung des Radfahrens und Gehens hinzugefügt oder verbessert werden können, um Staus zu reduzieren.

 

Gehen in einer kohlenstoffarmen Wirtschaft


Cover HEAT, 2017

Gehen ist eine effiziente Möglichkeit, teure und knappe Flächen in städtischen Gebieten zu nutzen, und ist gesund, sauber, billig und energieeffizient. Fast die Hälfte aller Autofahrten ist kürzer als fünf Kilometer.

Das Interreg Projekt Cyclewalk (2017-2021) zielt darauf ab, die Verlagerung vom Autos hin zum Radfahren und Gehen über kürzere Strecken zu unterstützen und die Zugänglichkeit für Fußgänger und Radfahrer zu verbessern. Die teilnehmenden Regionen aus Österreich, Italien, Litauen, den Niederlanden, Rumänien und Slowenien wählten und übernahmen bewährte Verfahren und führten sie nach Aktionsplänen durch, die von jedem Partner entwickelt wurden.

Das HEAT tool (gesundheitsökonomisches Bewertungsinstrument), ein mehrphasiges, offenes Projekt, wird von der WHO koordiniert und soll es Nutzern ohne Fachwissen in der Folgenabschätzung ermöglichen, wirtschaftliche Gesundheitsbeurteilungen von Auswirkungen des Gehens oder Radfahrens abzugeben. Das Tool basiert auf den besten verfügbaren Nachweisen und transparenten Annahmen. Es soll einfach sein, um von einer Vielzahl von Fachleuten auf nationaler und lokaler Ebene verwendet werden zu können.

 

Gehen, um schädliche Emissionen zu reduzieren


Foto: © Harry Schiffer

Eine zentrale Herausforderung in den Städten besteht darin, die Verkehrssysteme umweltfreundlicher zu gestalten und die Zugänglichkeit zu verbessern.

Das L]CityWalk Projekt, finanziert durch das Interreg Danube Transnational Programme (2016-2019), hilft Städten im Donauraum, Emissionen und Lärm zu reduzieren und sicherer zu werden, bessere Lebensräume zu schaffen, indem nachhaltigere Mobilitätsformen im städtischen Verkehrsmix gestärkt werden, insbesondere aktive Mobilität.

Das Hauptaugenmerk des Projekts liegt dabei auf der Verbesserung der wichtigsten Bedingungen für das zu Fuß gehen. Obwohl der Fokus auf dem Gehen liegt, geht das Projekt auf die Herausforderung mit einem ganzheitlichen Ansatz ein, nämlich durch die Verbesserung der Mobilität in der Stadt durch die effiziente Kombination verschiedener Verkehrsmittel. Das Projekt entwickelt einen Werkzeugkasten (Leitfaden „Gut zu Fuß“, Index und Online-Tool), erstellt Pläne fürs Gehen, setzt Pilotaktionen und entwickelt und präsentiert Richtlinienvorschläge.

 

Gehen und Technologie


CIVITAS TRACE - h2020-trace.eu

Gehen kann durch verschiedene Mittel wie tragbare Technologie (“wearables“), Geräte, Anwendungen oder soziale Strategien verbessert und ergänzt werden.

Ziel des Horizon 2020 Projekts CIVITAS TRACE (2015-2018) ist es, das Potenzial von Bewegungsverfolgungsdiensten (Tracking tools) zu bewerten, um Gehen und Radfahren in Städten besser zu planen und zu fördern und Tracking-Tools zu entwickeln, die Maßnahmen zur Füßgänger- und Radverkehrsförderung forcieren helfen.

CIVITAS TRACE entwickelt zwei Arten von Tracking-Tools, Verhaltensänderungs- und Mobilitätsplanungs-Tools. Die Verhaltensänderungswerkzeuge Positive Drive, The Traffic Snake Game und Biklio zielen darauf ab, bestimmte Aspekte bestehender und potenzieller Rad- und Füßgängerförderkampagnen zu verbessern und sie damit erfolgreicher zu machen. Das “Tracking for Planning Tool“ TAToo ist ein Instrument zur Datenanalyse für die Planung und Politikgestaltung in der Stadtmobilität.

 

Gehen und Stadtplanung


Vorbildlicher Fußweg im Suermondt-Viertel - Foto: © City of Aachen

Mobilitätsplanung für Sozial- und Wirtschaftspolitik sollte weitere Überlegungen zum Thema anregen und fußgängerfreundliche Politiken und Projekte schaffen.

Das Demonstrationsprojekt Suermondt-Viertel in Aachen erforscht "Aktive Mobilität in urbanen Quartieren". Ein Aspekt dieses Projekts ist die Förderung eines erstklassigen Fußweges. Dieser Weg ist Teil eines Netzes von 10 Hauptfußwegen, die von der Aachener Innenstadt zu den umliegenden Grünflächen der Stadt führen. Zu den Maßnahmen für den vorbildlichen Fußweg gehören die Verbesserung der Schutzwege, die Gewährleistung eines barrierefreien Designs, die Einrichtung eines neu gestalteten touristischen Wegweisers, die zusätzliche Begrünung entlang des Wegs zur Verbesserung des innerstädtischen Mikroklimas und die Gewährleistung eines angenehmen Aufenthalts.

Dieses Demonstrationsprojekt ist Teil des Forschungsprogramms des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Gebäude und Reaktorsicherheit Experimentelle Wohnungs- und Stadtentwicklung (ExWoSt), das innovative Planungen und Maßnahmen in den Bereichen Bürger- und Wohnungsbau unterstützt.

 

Gehen als nationale Strategie


Cover MASTERPLAN GEHEN, 2014

Die erste nationale österreichische Strategie zur Förderung des Gehens, der Masterplan Gehen soll ein Wendepunkt sein, indem er das Gehen als umweltfreundliche Art der Mobilität fördert. Die Vollversion des Masterplans ist nur in Deutsch erhältlich

Er wurde vom Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus (BMNT) und dem Verkehrsministerium (bmvit) gemeinsam mit dem Umweltbundesamt und der Öst. Energieagentur sowie Experten aus Bund, Städten, Gemeinden, Umweltverbänden, Industrie und Wissenschaft entwickelt. klimaaktiv mobil – das nationale Aktionsprogramm des BMNT für Mobilitätsmanagement und saubere Mobilität - unterstützt umweltfreundliche Mobilitätsprojekte und die Förderung des Gehens in Österreichs Kommunen, Unternehmen und Verbänden sowie in Schulen und Jugendinitiativen.

Ziel des Masterplans ist es, den Status des Gehens zu erhöhen und den Bedürfnissen von Fußgängern in der Politikgestaltung sowie in den Strategien und Plänen von Bund, Ländern, Städten und Gemeinden mehr Aufmerksamkeit zu widmen.

 

Fazit


Created by Jcomp - Freepik.com

Für viele Städte ist die allgemeine Lebensqualität ihrer Bürger von größter Bedeutung. Diese zeichnet sich nicht nur durch eine gesunde Umwelt, gute Lebensbedingungen und eine wachsende Wirtschaft aus, sondern auch durch die Möglichkeit, in angenehmer Umgebung zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sein zu können. Daher gibt es ein enormes Potenzial für das Gehen, das bereits von wegweisenden Städten erschlossen wurde. Gehen ist das früheste Fortbewegungsmittel der Menschheit und derzeit die (Neu-) Entdeckung, um unser Leben gesünder, geselliger und nachhaltiger zu machen.

Die Bedingungen für das Gehen können verbessert werden, indem der gerechte Zugang zu Wohn- und Lebensräumen in die Gestaltung städtischer Gebiete einbezogen wird, beispielsweise durch Fußgängerzonen oder Konzepte für Begegnungszonen.

Stadtplanung sollte daher nicht nur in die Legislative und Umsetzung eingreifen. Eine tiefgründige Vision und ein kritischer Blick auf die eigene Entwicklung der Stadt, die Überprüfung von Entwicklungsaspekten und die Erkundung der Wachstumsrichtung der Stadt sind ebenfalls wichtig. Alle diese Faktoren wirken sich unmittelbar auf die Stadt und insbesondere auf die Bewegung von Fußgängern in der Nähe von Kfz-Routen aus. Durch die Verbesserung der Qualität der Fußgängerzonen in den Städten und durch die Analyse der Bedürfnisse der Fußgänger kann die Stadtplanung zu einer besseren Lebensqualität und Nachhaltigkeit in den städtischen Zentren beitragen.

 

Kommende Veranstaltungen im Mai und Juni 2018

  • 22nd ECOMM, Europäische Konferenz für Mobilitätsmanagement 2018
    30 May – 01 June 2018 | Uppsala, Schweden
    www.ecomm2018.com
  • EU Nachhaltigkeitswoche - Policy Conference
    5 June – 7 June 2018 | Brussels
  • Smart Mobilitätslösungen in Antwerpen, Madrid und Berlin
    7 June | Webinar

Für weitere Veranstaltungshinweise besuchen Sie bitte den EPOMM Kalender.

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