EPOMM e-update June 2014
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Liebe Leserinnen und Leser,

Alle Präsentationen der 18. Europäischen Konferenz für Mobilitätsmanagement (ECOMM) sind nun online – die meisten davon wurden sogar per Video aufgezeichnet und sind für allinx – Mitglieder hier verfügbar. Rund 270 Expertinnen und Experten für Mobilitätsmanagement versammelten sich im schönen Florenz, um Wissen und Erfahrungen auszutauschen. Wir haben die Höhepunkte der diesjährigen, äußerst inspirierenden ECOMM für Sie zusammengefasst.

Nächste ECOMM - bitte vormerken!

Nächstes Jahr wird die ECOMM vom 20. bis 22. Mai in Utrecht (Niederlande) unter dem Thema “Moving people: user as the key to behaviour change" stattfinden.

Interesse, die ECOMM 2016 auszurichten?

Sie sich bis zum 31. Oktober 2014 und erfahren Sie hier mehr Details.

 

Ist SUMP das neue Schwarz?



Die Farbe Schwarz liegt in der Modebranche eigentlich immer im Trend. Die Redewendung, etwas als „das neue Schwarz“ zu bezeichnen bedeutet also, dass dies der „letzte Schrei“ ist. Der Titel des Eröffnungsvortrages von Anette Enemark, der Geschäftsführerin des dänischen Beratungsunternehmens Tetraplan, nahm darauf Bezug. Enemark zeigte die Alleinstellungsmerkmale des Ansatzes zu Stadtmobilitätsplänen (Sustainable Urban Mobility Plan – SUMP) auf, der Experten zwingt, eingespielte Denkmuster zu durchbrechen und nicht nur über administrative Grenzen hinweg, sondern auch jenseits von rein nachfrageorientierten technischen Lösungen zu denken. Sie gelangte zu dem Schluss, dass SUMP nicht wirklich das „neue Schwarz“ ist, sondern vielmehr ein „Zebra“, das sich aus alten und neuen Charakteristika zusammensetzt. Nicht weniger als vier parallele Sessions behandelten das SUMP – Konzept, wobei sowohl Erfahrungen auf nationaler als auch auf städtischer Ebene zur Sprache kamen. Sogar die Stadt Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten präsentierte ihre Ambitionen im Mobilitätsmanagement.

Im Anschluss an Anette Enemark sprach Nick Lester, Präsident der European Parking Association, über die Bedeutung des Parkraummanagements und dessen Potenziale für das Mobilitätsmanagement. Dasselbe Thema wurde auch vom neuen EU - Projekt "Push & Pull", aufgegriffen, das im Rahmen der Pecha Kucha – Präsentationen vorgestellt wurde.

 

Geheimnisse unseres Verhaltens



Zwei Sessions widmeten sich der Frage, welche Faktoren eigentlich menschliches Verhalten antreiben und wie sich dieses beeinflussen lassen. In der ersten Session wurde betont, wie wichtig es ist, dass sich die Menschen auch emotional mit den Mobilitätslösungen identifizieren können, von denen wir sie überzeugen wollen: es muss sich gut bzw. „richtig“ anfühlen. John Porter erklärte, wie wir psychologische Konstrukte über unsere Umwelt kreieren, während Willy Raimund fünf verschiedene Profile von menschlichen Einstellungen und Verhaltensweisen bezüglich des Haushaltsenergieverbrauchs vorstellte, die offensichtlich auch die PKW-Nutzung beinhalten könnten. In der nächsten Session demonstrierten Camilla Pärlbäck und Cristina Graner allerdings, dass der Zusammenhang zwischen Einstellungen und Verhalten nicht so stark ist, wie wir möglicherweise annehmen. Viele Menschen mit positiven Einstellungen gegenüber nachhaltiger Mobilität nutzen nach wie vor häufig das Auto, da das Fahrrad aufgrund unzureichender Infrastruktur für sie keine überzeugende Alternative darstellt. Odette Van De Riet betonte abschließend, wie wichtig es ist, im wahrsten Sinne des Wortes mit den Menschen zu reden, um ihr Verhalten besser zu verstehen – und um auf diese Weise mit maßgeschneiderten Lösungen zu intervenieren, die nicht nur praktisch, sondern auch emotional ansprechend sind.

 

Alle Macht den Bürgern!



Besonders motivierende Geschichten kamen von gemeindebasierten Projekten, in denen Bürgerinnen und Bürger beteiligt wurden. Durch das Experimentieren mit neuen, nachhaltigen Mobilitätsverhaltensweisen wurden sie zur Inspirationsquelle für ihre lokale Gemeinde: Sehen Sie sich dazu beispielsweise die Präsentationen von Vincent Meerschaert und Mario Bellinzona an. Allerdings erfuhr man ebenso, dass knappe finanzielle Ressourcen bei vielen Haushalten zu Mobilitätseinschränkungen führen, derer wir uns oftmals nicht bewusst sind, wie Els Van den Broeck erklärte.

 

Spannende neue EU-Projekte



Diverse EU-Projekte stellten ihre Arbeit bei der ECOMM vor. Städte, die an schulischem Mobilitätsmanagement interessiert sind, waren dazu eingeladen, am Traffic Snake Game Network (für Grundschulen) teilzunehmen oder Teil des STARS project (für Grund- und weiterführende Schulen) zu werden. Das EVIDENCE project startete einen Aufruf für Beiträge, die den Beweis für den ökonomischen Nutzen von nachhaltigem Verkehr und SUMP erbringen. Das SUPERHUB project präsentierte seinerseits einen nutzerzentrierten Ansatz zur Verbesserung von multimodaler Mobilität, während PTP Cycle sich zum Ziel gesetzt hat, das Konzept der personalisierten Reiseplanung, das sich in Großbritannien als sehr erfolgreich erwiesen hat, auf andere europäische Projekte zu übertragen. Andere (Poster-)Präsentationen beinhalteten das ENCLOSE – Projekt zu urbaner Logistik, sowie TIDE und PIMMS CAPITAL zum Transfer von Mobilitätsmaßnahmen. Die CIVITAS-Initiative organisierte ein interaktives Training für Langzeitevaluation von Mobilitätsmaßnahmen.

 

Pecha Kucha



Die „Pecha Kucha“-Sessions waren - wie immer - gut besucht. Wir haben einige coole Präsentationen davon zusammengestellt, die sogar ohne Ton schön anzusehen sind, sowie einige weitere gelungene Vorträge:

  • Friso Metz über sustainable city data – eine neue niederländische Datenbank ;
  • Victor Furundarena mit einem intelligenten Fahrradaufbewahrungssystem;
  • Der Bürgermeister von Pontevedra (Spanien) kam persönlich, um die beeindruckenden Fortschritte seiner Stadt in einer schönen Präsentation vorzustellen;
  • Els van den Broeck zeigte, wie schwierig es ist, auch ärmeren Menschen Zugang zu Mobilitätsangeboten zu ermöglichen;
  • David Knapp erläuterte, dass junge, urban geprägte Urlauber häufig nicht die besonderen Mobilitätsangebote vorfinden, die sie sich wünschen;
  • Eric Schreffler zeigte einen kurzen weltweiten Überblick über Mobilitätsmanagement in Megastädten.
 

Und die Gewinner sind… Almada und München!



Der EPOMM-Preis für den besten internationalen Transfer von good practice ging an die Städte München in Deutschland und Almada in Portugal für den sehr erfolgreichen Transfer von Münchens Gscheid Mobil – Willkommenspaket für Neubürger. So wurde ein entsprechendes Willkommenspaket in Almada eingeführt, das einen Begrüßungsschreiben der Bürgermeisterin enthält. Im Ergebnis führte dies bei neu Hinzugezogenen zu einer um 13% gestiegenen Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs und zu einem Rückgang der PKW-Nutzung um 6%. Aufgrund seiner Neuartigkeit erregte das Projekt in Portugal große mediale Aufmerksamkeit.

 

Kernbotschaften der ECOMM an die EU und die italienische EU-Ratspräsidentschaft



Gemeinsam mit den Teilnehmern der Konferenz entwarfen die EPOMM-Mitglieder ein Abschlusskommuniqué mit Kernbotschaften an die Institutionen der EU und die italienische EU-Ratspräsidentschaft. Darin wurde das Potenzial von Mobilitätsmanagement bei der Überwindung von signifikanten Herausforderungen, vor denen die EU zurzeit steht, betont. Außerdem wird gefordert, das Mobilitätsmanagement zu einem integralen Teil der Verkehrspolitik auf allen Ebenen, einschließlich der EU, zu machen.

EPOMM freut sich auf eine weitere Reihe von inspirierenden Präsentationen und Diskussionen bei der nächsten ECOMM. Wir sehen uns in Utrecht!

 

Aufgezeichnete Focus Sessions



Allinx hat eine Auswahl der Präsentationen bei den Focus Sessions während der ECOMM 2014 in Florenz aufgezeichnet. Sie können die Links zu den Videos in diesem Artikel finden. Die Videos sind nur für Active- und Premium-Mitglieder von allinx verfügbar. Noch kein Mitglied? Registrieren Sie sichhier.

 

Anstehende Veranstaltungen

 

Für mehr Veranstaltungen besuchen Sie den EPOMM Kalender.

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