EPOMM e-update December 2014
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Liebe Leser,

die Erkenntnis, dass viele Kinder mit dem Auto in die Grundschule gebracht werden, obwohl fast alle von ihnen in einer zu Fuß (1 km) oder mit dem Fahrrad überbrückbaren Entfernung (2 km) zu den Schulen wohnen, ist für Sie nicht neu. Es ist ein ständiger Kampf für Schulen und Behörden, den Autoverkehr in der Nähe von Schulen zu verlangsamen und zu reduzieren. Das aktuelle E-Update bietet Ihnen einige neue Informationen zum Thema Schulisches Mobilitätsmanagement und zielt darauf ab, Sie dazu zu inspirieren, nachhaltige Mobilität im gesmten Schulumfeld weiter zu fördern.

 
Erinnerung: Nur noch ein paar Tage! Der Call for Papers für die ECOMM2015 läuft noch. Einsendeschluss ist der 09. Dezember um 23:59 Uhr MEZ. Für die Einsendung eines Abstracts besuchen sie bitte folgende Internetseite.
 

Schulmobilitätspläne

 

Eine der Gefahren des Mobilitätsmanagements an Schulen ist, dass Schulen häufig mehere, „lustige" Aktionen zur Mobilitätsbildung und Verkehrserziehung gleichzeitig und unstrukturiert umsetzen. Deshalb ist ein Schulmobilitätsplan ein gutes Werkzeug, um all die verschiedenen Aspekte bei der Förderung der nachhaltigen Mobilität von und zur Schule (Informationen, Förderung, Organisation, Infrastruktur) systematisch anzugehen. Behörden können Schulen bei der Einführung von Schulmobilitätsplänen durch die Bereitstellung von Fördermitteln unterstützen (z.B. Großbritanniens Travelling to School Initiative Programm), Personal (e.g. klimaaktiv mobil Programm ‘Mobilitäsmanagement für Kinder, Eltern und Schulen’, in Deutsch), Leitfäden(z.B. Was ein Schulmobilitätsplan enthalten sollte), Materialien (z.B. Mobilitätsbefragungen, Broschüre mit MM-Maßnahmen an anderen Schulen, in Deutsch) und/oder andere Anreize.

  • In Österreich haben seit 2005 mehr als 250 Schulen, Kindergärten und Kindertagesstätten von dem klimaaktiv mobil Programm profitiert, dass auf Bildungseinrichtungen ausgerichtet ist (siehe Englische Broschüre). Dadurch konnten insgesamt 54.000 Kinder und Studenten erreicht werden. In diesem Schuljahr werden 50 weitere Bildungseinrichtungen durch einen Mobilitätsmanager unterstützt. Auswertungsergebnisse belegen den Erfolg des Programms: Es gibt weniger Autoverkehr rund um die Bildungseinrichtung und ein größeres Bewusstsein für die Notwendigkeit von körperlicher Aktivität und sauberer Luft für Kinder. Rund 513.000 Tonnen CO2 werden pro Jahr eingespart. Oft ist es nicht leicht, für Schulen ein Mobilitätsmanagementprogramm zu entwickeln. Graz in Österreich hat ein besonderes Programm entwickelt, an dem alle Schulen teilnehmen können. Es gibt ein Handbuch mit einem Katalog von 45 Maßnahmen (in deutscher Sprache), unter denen Schulen wählen können - für jede ausgewählte Maßnahme erhalten die Schulen finanzielle und beratende Unterstützung.
  • In ähnlicher Weise bietet seit 2006 die Hauptstadtregion Brüssel (BE) Schulen, die einen Schulmobilitätsplan entwickeln, finanzielle Unterstützung und Beratung an. Heute haben 240 der 650 Schulen einen Mobilitätsplan erarbeitet. Mit Hilfe dieses Plans und den damit verbundenen Maßnahmen gelang es den meisten Schulen, die Pkw-Nutzung deutlich zu reduzieren (siehe Mobilitätsguide Nummer 33 in Französisch, in Niederländisch). Schulen ohne Mobilitätsplan sind verpflichtet, eine umfangreiche Mobilitätsbefragung durchzuführen, in welcher der der Modal Split und die derzeitige Lage aller Maßnahmen, die bei der Förderung nachhaltiger Schulmobilität von Bedeutung sind, registriert werden. All dies bietet der regionalen Behörde eine Fülle von Informationen, die in der Entwicklung von Strategie und Maßnahmen zur nachhaltige Mobilität verwendet werden können.
  • In Siena (IT) hat der Stadtrat die Entwicklung von Pedibussen ermöglicht. Mit der Unterstützung des Stadtrates ist ein Netzwerk von erwachsenen Freiwilligen geschaffen worden, durch das an 36 Grundschulen in der Stadt Pedibusse angeboten werden können (siehe Eltis Fallstudie).

Verdient eure STAR(s)

Das europäische STARS Projekt implementiert ein Akkreditierungssystem für Grundschulen in europäischen Ländern. Durch die Organisation einer bestimmten Anzahl von Maßnahmen in sechs verschiedenen Kategorien können Schulen eine Akkreditierung in Bronze, Silber oder Gold erreichen. Im vergangenen Jahr organisierten Schulen viele schöne Aktivitäten wie Fahrradtouren und einen Video-Wettbewerb. In weiterführenden Schulen ist der Einfluss von Gleichaltrigen viel stärker als der von den Eltern. Deshalb nutzt das STARS-Projekt eine Peer-to-Peer Methodik in weiterführenden Schulen. Schülerinnen und Schüler machen ihre eigenen Kampagnen und fördern das Radfahren unter ihren Altersgenossen mit Unterstützung der Lehrer und STARS-Berater. Im ersten Jahr von STARS wurde mit viel Kreativität gearbeitet: kostenloses Gebäck für Radfahrer, ein dekorierter Fahrradschuppen am Valentinstag, Rote-Teppich-Tage, ein „Motz deine Weste auf“-Workshop, Facebookseiten etc. (Lesen Sie mehr in dem zweiten STARS Newsletter). Die Schulen haben außerdem an einer Fahrradherausforderung, einem ernsten Spiel, dass den Schülerinnen und Schülern erlaubt, die Ergebnisse ihrer Radtouren anzuschauen und eine Rangliste der aktivsten Radfahrer machen zu können, teilgenommen.

STARS ist immer noch auf der Suche nach Städten, die STARS-Methoden nach Projektende imple-mentieren. Warten Sie nicht länger, registrieren Sie sich noch heute als Adopter City!

„Travis - die Schlange“ erobert Europa

Über viele Jahre hinweg hat sich das Verkehrsschlangenspiel (VSS) als wirkungsvolle Spaß-Kampagne erwiesen, die den Verkehr von und zu Grundschulen nachhaltiger gestaltet. Kinder erhalten Punkte bei jeder Nutzung einer nachhaltigen Beförderungsart auf dem Weg zur Schule, um diese auf einem großen Banner aufzustecken (und so funktioniert es). Ziel ist es, das VSS-Banner bis zum Ende der Spielperiode (2 Wochen) zu füllen. Das neue europäische Projekt Verkehrsschlangenspiel-Netzwerk zielt darauf ab, diese gute Praxis in ganz Europa zu verbreiten. Bisher setzen sich nationale Anlaufstellen in achtzehn europäischen Staaten für das Projekt ein und steuern die lokale Umsetzung der Kampagne. Jedes Land hat seine eigene Verkehrsschlangenspiel-Internetseite. Wenn es keine nationale Anlaufstelle in Ihrem Land gibt, und Sie daran interessiert sind, nationale Anlaufstelle zu werden, kontaktieren Sie einfach das VSS-Sekretariat. Das VSS ist ein perfekter Teaser für Schulen, um systematisch an nachhaltiger Mobilität zu arbeiten. Deshalb stellt das neue VSS-Richtlinieninformationsblatt (auf der Internetseite ab Dezember 2014 verfügbar) den Schulen mehr Informationen und Tools zur Verfügung, um die Arbeit am Mobilitätsmanagement zu beginnen.

Studenten helfen, die Erreichbarkeit in Groningen zu sichern

Bildungseinrichtungen sind wichtige einzubeziehende Partner, wenn es um Mobilitätsplanung geht. Die Stadt Groningen (NL) hat genau das mit ihren vielen Studenten gemacht, als große, mit zahlreichen Einschränungen in der Erreichbarkeit verbundenen Infrastrukturvorhaben vor der Realisierung standen. Etwa 800 Studenten nahmen an einer Mobilitätserhebung teil, die auch Erreichbarkeitsuntersuchungen zu verschiedenen Standorten der Universität beinhaltete. Daraus ergaben sich detaillierte Maßnahmenempfehlungen für die Kommunalverwaltung: Die Erhöhung des Radfahreranteils bei Studenten, eine verbessertes Verkehrsmanagement im Radverkehr zum Beispiel durch Infrastrukturmaßnahmen (Verbreiterung von Radwegen, Absenkung von Temposchwellen,...) oder Informationen (Nutzung gleicher Farben für Radrouten und parallele Buslinien, leicht sichtbare Anagbe von Fahrtzeiten zu wichtigen Zielen). Der Bericht ist öffentlich – allerdings in niederländischer Sprache – abrufbar.

Aktive Wege zur Schule durch Architektur und Beteiligung

Die norwegische Regierung hat sich zum Ziel gesetzt, dass 80% aller Kinder zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Schule gelangen sollen. Deshalb hat die Gemeinde Gran untersucht, wie die physische Umgebung und Architektur entlang von Schulwegen das Reiseverhalten von Kindern hin zu aktiven und nachhaltigen Reisemodi verändern kann. Basierend auf den Beiträgen der Kinder wurden bunte Treffpunkte entwickelt und an der Schulstraße in Gran gebaut (weiterlesen). Diese Treffpunkte animieren die Kinder, sich auf dem Weg zur oder von der Schule zu treffen, was nur möglich ist, wenn sie zu Fuß gehen oder mit dem Fahrrad fahren. Auswertungen zeigen, dass sowohl Kinder, ihre Eltern und die Schulen sich der Bedeutung aktiver Fortbewegung heute bewusster sind als sie es vorher waren. Erfahrungen aus dem Projekt sind in einer Broschüre (auf Norwegisch) als Toolbox für andere interessierte Gemeinden und Schulen zusammengestellt. Die Arbeit wurde durch das Norwegische Straßenbauamt und das Norwegische Zentrum für Design und Architektur unterstützt.

App des Schülerradroutenplaners

Im Jahr 2015 werden alle Schüler von rund 270 weiterführenden Schulen in der Region Frankfurt Rhein-Main (FRM) in der Lage sein, sich eine sichere Fahrradroute auf dem Weg von zu Hause zu ihrer Schule auf ihrem PC oder Smartphone berechnen zu lassen. Dieser Schülerradroutenplaner wird derzeit in Zusammenarbeit mit den Schülern und finanzieller Unterstützung durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (auf Deutsch) entwickelt. Die Schüler können die Wege, die sie zur Schule nehmen, kennzeichnen und auf Gefahrenstellen hinweisen. Bevor die Routen in den Routenplaner implementiert werden, treffen sich Polizei, Straßenverwaltung und Verkehrsunternehmen mit den Schulen und Schülern, um die Routen zu diskutieren und die Informationen auf ihre Richtigkeit zu überprüfen. 40% des Netzes sind bereits abgebildet. Mit Hilfe dieses Tools hoffen die Schulen und das Ministerium, mehr Schülerinnen und Schüler dazu zu bringen, mit dem Fahrrad zur Schule zu fahren.

Inspiration gefällig?

Klappräder an der Schule

Die GBS Huizingen, eine Grundschule in der Nähe von Brüssel (BE), kaufte mit vom Land zur Verfü-gung gestellten Finanzmitteln 15 Falträder für ihre Schüler. Diese Räder wurden verwendet, um zu nahe gelegenen Schulaktivitäten oder zum Bahnhof für weiter entferntere Aktivitäten zu gelangen. Dank dem Projekt nutzen Schüler nun häufiger das Fahrrad und sind sich nun bewusst, dass viele Ziele durch nachhaltige Verkehrsmittel erreicht werden können. Anfang 2014 hat die Schule die Umweltauszeichnung von DAHON gewonnen und ein Faltrad als Geschenk erhalten. Die Schule verleiht das Fahrrad an „berühmte" Personen aus der Region (mehr lesen, in niederländischer Sprache), um nachhaltiges Reisen zu fördern. Der zuständige Stadtrat für Bildung war der erste, der das Fahrrad in diesem Herbst testete und als Vorbild für die Kinder und deren Eltern agierte.

Entwickeln Sie Ihren eigenen nachhaltigen Verkehr

Die Schüler der Zadobrova-Grundschule in Ljubljana (Slowenien) arbeiteten in praktischer und unterhaltsamer Art und Weise rund um das Thema nachhaltige Mobilität. Dank des Öko-Schulen-Programms, welches durch die Stiftung für Umwelterziehung geleitet und durch den Toyota Fond für Europa finanziert wird, können Schüler sehen und lernen, wie neue Technologien und Recycling nachhaltige Mobilität vorantreiben können. Nach dem Prinzip „es gibt keinen besseren Weg zum Lernen als etwas praktisch selbst zu machen“ haben die Schüler ihren eigenen Tretroller aus Abfallmaterialien entworfen und hergestellt. Um die Batterie des Rollers aufladen zu können, haben sie eine Batterieladestation eigerichtet, die über Solarzellen auf dem Dach der Schule betrieben wird. Mit all dem gewannen sie Anfang 2014 den Umwelt- & Innovationswettbewerb "Nachhaltige Mobilität".

Fahrradbusse für Kinder mit eingeschränkter Mobilität

Für Kinder, die aufgrund körperlicher und/oder geistiger Behinderung nicht in der Lage sind, eigenständig mit dem Fahrrad zu fahren, scheint das Radfahren zur Schule unmöglich zu sein. Für Ter Bank, einer Sonderschule in Leuven (BE), war dieses Hindernis aber kein Problem. Zusammen mit Mobiel 21 implementierten sie Fahrradbusse, um die Kinder gesammelt in Fahrgemeinschaften zur Schule sowie zu nahe gelegenen Aktivitäten zu bringen (mehr lesen). Der Fahrradbus wurde außerdem in einer Grundschule (in Fahrgemeinschaften) und einer Kinderbetreungseinrichtung getestet. Das Projekt gewann den dritten Preis beim Dahon Umweltauszeichnungswettbewerb und den ersten Preis bei der niederländischen Kind in der Stadt Auszeichnung (in niederländischer Sprache). Gruppenfahrräder werden in den Niederlanden auch verwendet, um Kinder von der Schule zur außerschulischen Betreuung zu transportieren. Es ist eine witzige und gesunde Alternative zum motorisierten Verkehr (Kleinbusse), welche es mobilitätseingeschränkten Kindern ermöglicht, das Radfahren in vollem Umfang zu erleben.

Spielend lernen

2014 hat die Renault Group ‘Sicherheit und Mobilität für alle’, ein ernstes Spiel, um das Be-wusstsein von Kindern für die Verkehrssicherheit zu erhöhen, entwickelt. Das Spiel ist für Grundschüler konzipiert und kann kostenlos in der Schule oder zu Hause gespielt werden. Es belehrt Kinder auf unterhaltsame Art und Weise über nachhaltige Mobilität und Verkehrssicherheit. Das Spiel ist derzeit verfügbar in Englisch, in Französisch und in Spanisch.

 

Bevorstehende Veranstaltungen

 

Für mehr Veranstaltungen, besuchen Sie bitte den EPOMM Kalender.

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